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Der 5. BIOS-Opferschutztag war ein voller Erfolg

"Psychische Folgen der Covid 19 Pandemie"



Am 22.10.2021 führte die Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS-BW) e.V. ihren 5. BIOS-Opferschutztag durch, wobei erstmals bundesweit auch online weitere interessierte BürgerInnen teilnehmen konnten. Weit über 200 Personen haben sich hierzu angemeldet.


Nach Grußworten der Abgeordneten des deutschen Bundestages Katja Mast, der Abgeordneten des Landtags von Baden-Württemberg Arnulf Freiherr von Eyb und Thomas Hentschel, der Sozialdezernentin des Landratsamts Karlsruhe, Marion Freund sowie der Schauspielerin Cornelia Gröschel, führte der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Suchtmedizin und Psychotraumatologie Dr. Gustav Wirtz, in das Thema ein. Wirtz ist Mitglied des Vorstands von BIOS-BW und beruflich tätig als Ärztlicher Leiter des SRH RPK Karlsbad.


Er führte aus, dass die Pandemie in unterschiedlicher Weise psychische Beeinträchtigungen in der Bevölkerung verursacht habe. Dabei zeigten die psychischen Folgen der Pandemie unterschiedliche Verläufe und es würden von den Folgen auch Menschen betroffen, die sich nicht mit dem VIRUS infiziert hätten.


Im ersten Vortrag setzte sich Dipl. Psych. PD Dr. Annett Lotzin vom Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg mit den Faktoren auseinander, welche zu einer hohen psychischen Belastung beitragen. Auf der Grundlage der ADJUST Studie, bei der mehr als 15.000 Teilnehmende aus elf europäischen Ländern befragt wurden, wurden Risiko- und Schutzfaktoren für psychische Belastungen während der COVID-19-Pandemie vorgestellt und psychosoziale Unterstützungsangebote diskutiert.


Lotzin führte aus, dass ein differenziertes Verständnis der psychischen Folgen der Covid-19 Pandemie notwendig sei, um überhaupt geeignete Unterstützung anbieten zu können, welche für Betroffene aber dringend notwendig sei.


Im zweiten Vortrag widmete sich Prof. Dr. Robert Bering vom Alexianer Krankenhaus in Krefeld der Frage, welche therapeutischen Interventionen geeignet sind, auf die psychischen Folgen und Besonderheiten der Pandemie zu reagieren und vertrat insoweit eine dezidiert bio-psychosoziale Herangehensweise.

Prof. Bering machte deutlich, dass nur durch ein umfassendes Erklärungsmodell, das biologische, psychologische und soziale Faktoren berücksichtige, die Möglichkeit bestehe, die Folgen der Covid-19 Pandemie angemessen einzuschätzen.


Im dritten Vortrag beschäftigte sich Prof. Dr. Jochen Gehrmann vom St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus Ludwigshafen mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Kinder und Jugendliche. Insoweit ging er aus wissenschaftlicher Sicht auch auf die Frage ein, ob sich Kinder und Jugendliche impfen lassen sollten und wie man mit bizarren Verschwörungstheorien umgehe.

Prof. Gehrmann zeigte auf, dass z.B. Essstörungen, Depressionen und Ängste bei Kindern und Jugendlichen zunehmen würden, ebenso Misshandlungen von Kindern und die Betrachtung von Missbrauchsabbildungen von Kindern, auch durch Kinder selbst. Er verwies außerdem auf Schutz- und Resilienzfaktoren und darauf, dass durch die Pandemie sozial benachteiligte Gruppen stärker betroffen gewesen seien, was auch weiterhin der Fall sei.


Einige Impressionen stellen wir Ihnen hier zur Verfügung:



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