BIOS-Opferschutz-Botschaftern Cornelia Gröschel hält Rede anlässlich den 5. Opferschutztages
BIOS-BW bedankt sich für das Engagement von Cornelia Gröschel. Ihre Rede lesen Sie hier.
BIOS-Opferschutz-Botschafterin Cornelia Gröschel
Einführung Nachmittagsvortrag zum 5. Opferschutztag
22. Oktober 2021
Ich möchte mich kurz vorstellen, mein Name ist Cornelia Gröschel. Ich bin seit nunmehr 23 Jahren Schauspielerin für Theater, Film und Fernsehen. Seit 2018 verkörpere ich unter anderem die Rolle der Dresdner Tatort-Kommissarin Leonie Winkler. Durch eine Freundin, die bei BIOS arbeitet, lernte ich den Verein kennen und bin heute hier in meiner Funktion als Botschafterin für den Opferschutz.
Mein Anliegen ist es auf den Verein und damit das Hilfsangebot aufmerksam zu machen. Selbstverständlich bin ich nicht in Therapiesitzungen dabei, aber ich kann mithelfen, BIOS-BW bei Menschen wie Ihnen, Mitwirkenden im sozialen Bereich, in der Justiz und Förderern wie auch Betroffenen, bekannt zu machen.
Für meine Darstellung als Tatort-Kommissarin bin ich außerdem sehr dankbar für die Einblicke, die ich durch die Zusammenarbeit mit dem Verein gewährt bekomme, in Themenbereichen der Kriminalität, des Opferschutzes und die Herausforderungen, die das Bereitstellen von Hilfe im sozialen Bereich mit sich bringen.
Die letzten anderthalb Jahre der Corona-Pandemie haben sich natürlich auch auf mein berufliches Umfeld ausgewirkt. Mit Dankbarkeit darf ich aber sagen, dass ich persönlich, im Gegensatz zu der gesamten Film- und Kreativbranche nur sehr gering betroffen war. Trotz Corona-Auflagen durften wir unsere Tatorte drehen und bis auf eine mehrmonatige Drehunterbrechung im Frühjahr 2020 verliefen alle Dreharbeiten flüssig. Reibungslos kann ich nicht sagen, denn auch wir mussten uns mit den Hygiene-Auflagen auseinandersetzen. Das bedeutet Mittagessen mit Plexiglasscheiben zwischen einander, einige Teammitglieder sind mir völlig fremd, wenn ich ihnen zufällig einmal ohne Maske begegne, weil sie eben am Set ununterbrochen Maske tragen müssen und ich habe nach 60-70 Corona Tests aufgehört zu zählen: Mich am Set testen zu lassen, ist tatsächlich zum Alltag geworden.
Die Auswirkungen der Pandemie scheinen für mich in ihrer Gesamtheit nicht greifbar zu sein. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir uns in einer Zeit der Veränderung, des Umbruchs und des Umdenkens befinden. Sei es, weil wir jetzt häufiger im Homeoffice arbeiten oder weil wir uns – und da darf ich von mir persönlich sprechen - auf den Weg der Persönlichkeitsentwicklung und der Bewusstwerdung wagen. Die Pandemie kann auch die Möglichkeit bieten, sich durch das fehlende Sozialleben, intensiver mit sich selbst auseinanderzusetzen. Ich frage mich, ob es nur mir so geht, oder ob das auch eine allgemeine Entwicklung ist. Ich habe allerdings auch nicht die Herausforderung mich neben meiner Arbeit, um Kinder zu kümmern. In diesem Sinne bin ich gespannt auf den nun folgenden Vortrag von Prof. Dr. Jochen Gehrmann, zu den Auswirkungen der Pandemie auf die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
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