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Meilensteine der BIOS-Geschichte.

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Was bisher geschah. 

VORGESCHICHTE

2005

Ein interdisziplinarer Zusammenschluss von Richtern, Staatsanwälten, Vollzugsangehörigen, Psychiatern, Psychotherapeuten, Psychologen, Sozialarbeitern, Rechtsanwälten, Wissenschaftlern und Journalisten wird gegründet. Ziel ist die die Ergänzung der im Regelstrafvollzug bestehenden Angebote zur psychottherapeutischen Behandlung gefährlicher Gewalt- und Sexualstraftäter zur Rückfallvermeidung.

ERSTE ERFOLGE - HAUSHALTSMITTEL

2007 / 2008

Auf Initiative des Zusammenschlusses (dem Vorläufer von BIOS-BW) stellt der Landtag von Baden-Württemberg erstmals für die Jahre 2007/2008 gezielt Haushaltsmittel zur Behandlung gefährlicher Gewalt- und Sexualstraftäter zur Verfügung. In mehreren Haftanstalten im Lande, in den Vollzugsanstalten Mannheim, Heimsheim und Heilbronn, starten Behandlungsprogramme. Später folgen die JVA Offenburg, Bruchsal, Adelsheim und Freiburg.

OFFIZIELLE GRÃœNDUNG

16.10.2008

Motiviert durch den Erfolg der Arbeit wird aus dem Zusammenschluss heraus in den Räumen der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe der Verein "Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS-BW) e.V." gegründet.

EINTRAGUNG VEREINSREGISTER

23.10.2008

Eintragung in das Vereinsregister des Amtsgerichts Karlsruhe und Annerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Karlsruhe.

Vorbild ist insoweit die Schweiz. So verfügt die Haftanstalt Pöschwies im Kanton Zürich bei etwa 450 Inhaftierten über 19 Therapeuten. Neben einer frühzeitigen und sachkundigen Diagnostik, schon in der gerichtlichen Hauptverhandlung, hat vor allem diese intensive Betreuung dazu geführt, dass nach den aktuellen Zahlen der Forschung des PPD-Zürich (Stand Juli 2010) in Zürich die Rückfallquote auf derzeit 3% gesenkt werden konnte.

EINWEIHUNG DER FAB DURCH JUSTIZMINISTER GOLL

02.06.2008

Zur weiteren tatsächlichen Umsetzung des Opferschutzes in Baden-Württemberg wird am 02.06.2008 die Forensische Ambulanz Baden (FAB) gegründet und am 11.11.2008 in Anwesenheit des Justizministers von Baden-Württemberg, Prof. Dr. Ulrich Goll, offiziell eingeweiht. Seither hat die Forensische Ambulanz über das Angebot in Vollzugsanstalten hinaus  ambulante Behandlungsstützpunkte in Baden-Württemberg eröffnet, neben der Zentrale in Karlsruhe Mannheim, Offenburg, Freiburg, Heidelberg, Pforzheim, Bruchsal, Mosbach, Heilbronn, Rottweil, Reutlingen, Lörrach und  Villingen-Schwenningen. Hier führen die Ärzte und Therapeuten der FAB rückfallreduzierende psychotherapeutische Behandlungsmaßnahmen bei abgeurteilten Straftätern durch.

BIOS-MEMORANDUM

Rechtspolitk

Zu einer erfolgreichen Behandlung gehört auch eine frühzeitige Diagnostik. BIOS-BW legt deshalb in 2009 dem Bundesministerium der Justiz das BIOS-Memorandum, nach Schweitzer Vorbild, vor. In diesem wird eine im deutschen Recht bislang nur in Ausnahmefällen (§ 246a StPO) vorgesehene sachverständige Begutachtung gefährlicher Gewalt- und Sexualstraftäter schon in der gerichtlichen Hauptverhandlung zur Frage gefordert, ob diese an einer psychischen Störung leiden und welche Möglichkeiten der Behandlung bestehen.

 

17.03.2010

Anhörung von BIOS-BW im Reichstagsgebäude in Berlin. Daraus resultierende Forderung der FDP-Bundestagsfraktion nach der Einführung einer "Therapiepflicht für Sexualstraftäter".

 

26.10.2011

Vorstellung des BIOS-Memorandum im Rahmen einer Sachverständigenanhörung zum STORMG (Gesetz zur Stärkung der Rechte von Opfern sexuellen Missbrauchs).

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13.03. - 01.09.2013

Am 13.03.2013 verabschiedet der deutsche Bundestag das StOMRG (Gesetz zur Stärkung der Rechte von Opfern sexuellen Missbrauchs), in welchem entsprechend des BIOS-Reformvorschlags nunmehr jedenfalls eine Begutachtungspflicht vor allem bei Sexualstraftaten zum Nachteil von Minderjährigen vorgesehen ist (§ 246a Abs. 2 StPO). Am 03.05.2013 stimmt der Bundesrat dem StORMG zu. Es tritt zum 01.09.2013 in Kraft getreten, die Regelung zu § 246 Abs. 2 StPO ist nunmehr geltendes Recht.

GRÜNDUNG DER OPFER- UND TRAUMAAMBULANZ - AKUTVERSORGUNG VON BETROFFENEN

01.01.2010

Mit der Opfer- und Traumaambulanz Karlsruhe/Baden (OTA) hat BIOS-BW das Angebot in Karlsruhe um eine Akutversorgung traumatisierter Opfer von Gewalt- und Sexualstraftaten erweitert. In Kooperation mit zwei Fachkliniken und des Stadt und Landkreises Karlsruhe finden Betroffene eine erste Anlaufstelle mit Beratung und wenn nötig Begleitung in eine reguläre Therapie. Die OTA steht unter der Schirmherrschaft der Stadt Karlsruhe (Bürgermeister Klaus Stapf) und des Landratsamtes Karlsruhe (Landrat Dr. Christoph Schnaudigel). 
In diesem Rahmen bietet der Verein auch eine Rechtsberatung durch eine Fachanwältin an.

PROGRAMM "KEINE GEWALT- UND SEXUALSTRAFTAT BEGEHEN"

01.07.2010

Mit Etablierung des Präventionsprogramms "Keine Gewalt und Sexualstraftat begehen" können bei BIOS-BW auch solche Personen (Tatgeneigte) psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, die ohne Behandlung Gefahr laufen, erstmals ein Gewalt- oder Sexualdelikt zu begehen. Später spaltete sich aus diesem Projekt "Stopp - bevor was passiert!" ab.

BEFORSCHUNG DURCH UNIVERSITÄT HEIDELBERG

01.01.2013

Das bundesweit einmalige Präventionsprogramm "Keine Gewalt oder Sexualstraftat begehen" wird durch die Universität Heidelberg evaluiert und wissenschaftlich beforscht.

PSYCHOTHERAPEUTISCHE AMBULANZ KOBLENZ (PAKO)

31.07.2015

Aufgrund eines Vertrages mit dem Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz eröffnet BIOS-BW in Koblenz die Psychotherapeutische Ambulanz Koblenz (PAKo) und bietet seither auch in Rheinland-Pfalz opferschützende Behandlungsangebote für abgeurteilte Straftäter sowie reine Tatgeneigte an.

PSYCHOSOZIALES ZENTRUM NORDBADEN

01.05.2018

Im Jahr 2018 führt BIOS-BW e.V. das Projekt "Psychosoziale Zentrum Nordbaden" in einer Pilotphase durch. Seit dem 01. Januar 2019 wird das PSZ Nordbaden vom Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Soziales und Integration, als Einrichtung zur psychosozialen Versorgung für traumatisierte Flüchtlinge mit öffentlichen Mitteln gefördert. 

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Das Psychosoziale Zentrum Nordbaden übernimmt die psychosoziale Versorgung von Migranten/innen mit Folter– und Fluchterfahrungen in deren Muttersprache in Nordbaden mit mehreren Stützpunkten (Rhein-Neckar-Kreis und Landkreis Karlsruhe). Durch frühzeitige therapeutische Angebote soll das Risiko einer Chronifizierung von Traumafolgestörungen bei Betroffenen verringert werden. Das Team des PSZ Nordbaden besteht aus verschiedenen Berufsgruppen (Therapeuten, Psychologen, Psychiater, Sozialarbeitern) und Kooperationspartnern und profitiert vom interdisziplinären Austausch. 
 

SIG

17.04.2020

BIOS-BW gründet das "Süddeutsche Institut für forensische Gutachten". Das SIG bietet forensische Begutachtungen auf aktuellem Stand der Wissenschaft und Rechtsprechung. Eingehalten werden die "Mindestanforderungen für Prognosegutachten", welche die höchstrichterliche Rechtsprechung zur Überprüfbarkeit von Prognosegutachten umsetzen und von Vereinsmitgliedern mit verfasst wurden.  

 

Die vom SIG angestrebte Verbesserung der Qualität forensischer Begutachtungen und juristischen Überprüfbarkeit dient nicht nur der Unterstützung der Justiz, sondern auch der Kriminalprävention sowie der Förderung der Hilfe für Opfer von Straftaten.

BIOS-PRÄVENTIONSTELEFON

01.04.2020

BIOS-BW reagiert auf die weltweite Corona-Pandemie und realisiert in kürzester Zeit eine telefonische Krisen-Hotline um einen kontaktlosen Zugang zu den Präventionsangeboten zu gewährleisten und den befürchteten Anstieg von Übergriffen entgegenzuwirken. Die BIOS-Krisenhotline etabliert sich schnell und wird nach der Krise in BIOS-Präventionstelefon umbenannt. 

B-YOU

01.07.2020

BIOS-BW richtet eine projektübergreifende therapeutische Betreuung von Personen unter 18 Jahren ein. Hier finden unter dem Projektnamen "BIOS-Youngsters" abgeurteilte jugendliche Straftäter, jugendliche Tatgeneigte, jugendliche Opfer von Gewalt- und Sexualstraftaten und jugendliche Geflüchtete therapeutische Betreuung.

BIOS-AKADEMIE

01.07.2021

BIOS-BW gründet die BIOS-Akademie deren Ziel es ist die Sensibilisierung für Themen rund um den präventiven Opferschutz, vor allem durch Fort- und Weiterbildungsangebote, monatliche Vorträge, Workshops sowie dem Auf- und Ausbau interprofessioneller Vernetzung voranzubringen.

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Neben den monatlichen Vorträgen, die thematisch wechseln startet die Akademie mit zwei großen Fortbildungen (Psychotraumatherapie-Curriculum nach den Standards der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) sowie die Fortbildung Deliktorientierte Einzeltherapie).

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