BIOS – Fortbildungscurriculum „Deliktorientierte Einzeltherapie“
BIOS – Fortbildungscurriculum
„Deliktorientierte Einzeltherapie“
Referent Dr. Heinz Scheurer
Oktober bis Dezember 2019
Ziele des Fortbildungscurriculums:
Das Fortbildungscurriculum soll Psychotherapeuten, die an der Therapie von Straftätern interessiert sind bzw. bereit sind, mit Straftätern therapeutisch zu arbeiten, in die deliktorientierte Psychotherapie von Straftätern einführen, so dass eine kompetente therapeutische Arbeit mit Straftätern möglich ist. Psychotherapeuten, die schon therapeutisch mit Straftätern arbeiten oder gearbeitet haben, können im Rahmen des Fortbildungscurriculums ihre Kenntnisse auffrischen und erweitern. Psychologen und weitere Berufsgruppen mit Interesse für das Thema sind auch herzlich zum Fortbildungscurriculum eingeladen.
Im Fortbildungscurriculum werden zuerst wichtige juristische und therapeutische Rahmenbedingungen mit grundlegenden therapeutischen Prinzipien deliktorientierten therapeutischen Arbeitens vermittelt, dann werden diagnostische Grundlagen und konkrete therapeutische Strategien und Techniken – auch für unterschiedliche deliktrelevante Bereiche und Tätergruppen - vorgestellt. Abschließend wird der zeitliche Verlauf einer deliktorientierten Therapie mit möglichen Inhalten und Schwierigkeiten besprochen. Im letzten Termin des Fortbildungscurriculums wird auf kognitiv-behaviorale Therapieprogramme eingegangen, die sich auf Sexual- und Gewalttäter beziehen und deliktorientiert arbeiten. Themen und Inhalte des Fortbildungscurriculums werden über Folienvortrag, Gruppendiskussionen und Übungen vermittelt. Die Folien und ein ausführlicher Text des Referenten zur deliktorientierten Einzeltherapie werden den Teilnehmern des Fortbildungscurriculums zur Verfügung gestellt.
Termine:
Acht Workshop-Tage,
26.10.2019, 02.11.2019, 09.11.2019, 16.11.2019, 23.11.2019, 30.11.2019, 14.12.2019 und 21.12.2019
jeweils samstags 9.30-17.00 Uhr.
Programm des Fortbildungscurriculums:
26.10.2019:
Juristische und therapeutische Rahmenbedingungen:
Überblick „Deliktorientierte Einzeltherapie“, juristische Grundlagen, therapierelevante rechtliche Rahmenbedingungen, BIOS-Memorandum, Zielsetzungen der Psychotherapie mit Straftätern, Merkmale und deliktrelevante psychische Störungen (Persönlichkeitsauffälligkeiten und Verhaltensweisen von Straffälligen), Voraussetzungen für psychotherapeutische Behandlung: Behandlungsnotwendigkeit, -fähigkeiten und -motivation.
02.11.2019:
Grundlegende therapeutische Ansätze und Prinzipien:
RNR-Modell, Wirkfaktoren der Psychotherapie, therapeutische Beziehung, GLM-Modell, Stufen der Verhaltensänderung, Leitlinien für die Psychotherapie mit Straftätern.
09.11.2019:
Forensische Diagnostik:
Aktenanalyse, Anamnese und Exploration, testpsychologische Untersuchungen, statistische Prognoseinstrumente, diagnostische Klassifikationssysteme, psychopathologische Störungen, Diagnosen, Verursachungsmodell der Straftat (individuelle Delikthypothese), Therapieevaluation.
16.11.2019:
Deliktbearbeitung:
Begriff, Bedeutung und Ziele der Deliktbearbeitung, Ablauf der Deliktbearbeitung, grundlegende Fragen der Deliktbearbeitung (wie zeitlicher Kontext, zu bearbeitende Straftat und unterschiedliche Ausgangsbedingungen), Ablauf der Straftat (Deliktszenario), Verantwortungsübernahme, Empathieförderung und Wertorientierung, Folgen der Tat, Rückfallprophylaxe, Bearbeitung deliktrelevanter Fantasien.
23.11.2019:
Bearbeitung deliktrelevanter Faktoren:
Selbstwertgefühl, Ressourcenorientierung, Achtsamkeit, Emotionen, Ärger- und Wutkontrolle, kognitive Verzerrungen.
Psychotherapie psychischer Störungen:
Psychotherapie von dissozialen, Borderline-, narzisstischen und ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörungen/ Persönlichkeitsauffälligkeiten.
30.11.2019: