
Behandlungsabteilung Gewalt- und Sexualstraftäter an der Justizvollzugsanstalt Mannheim
Dem wachsenden Bedürfnis nach Behandlung von Sexualstraftätern will die Justizvollzugsanstalt Mannheim mit der Behandlungsabteilung Gewalt- und Sexualstraftäter nachkommen. Hierfür stehen zwei Anstaltspsychologen und ein externer Psychologe (Psychologischer Psychotherapeut) zur Verfügung. Konzepiert ist die neu angelegte Behandlungsabteilung auf die Durchführung einer zweijährigen Therapie mit Gruppen- und Einzelbehandlung. In der Gruppentherapie wird u.a. das bewährte Behandlungsprogramm für Straftäter (BPS) von Wischka u.a. (2002) mit seinem deliktunspezifischen und deliktspezifischen Teil durchgeführt. Die Einzeltherapie dient vor allem der Vor- und Nachbesprechung der Themen der Gruppentherapie, der Krisenintervention und der Bearbeitung von zentralen Beziehungskonflikten. Grundlegende Elemente der Therapie sind Deliktbearbeitung und Rückfallprophylaxe. Die Therapie soll die Gefangenen in erster Linie befähigen, ein Leben ohne Straftaten zu führen. Dazu werden in der Therapie allgemeine rückfallverhütende Einstellungen, Fähigkeiten und Ressourcen aufgebaut bzw. gefestigt und eine intensive Deliktbearbeitung mit Rückfallprophylaxe durchgeführt.
Für die Durchführung des Modelversuchs hat die JVA Mannheim gesonderte Räumlichkeiten mit mehreren Zellentrakten innerhalb der Anstalt eingerichtet (4 Einzel- und 4 Doppelzellen, ein Küche mit Küchenzeile, einen Flur, der als Aufenthaltsraum genutzt werden kann, und einen extern liegenden Gruppenraum), in welcher die Strafgefangenen dauerhaft untergebracht sind und in denen die Gruppen- und Einzeltherapien durchgeführt werden. Sämtliche Gefangene gehen einer Arbeit innerhalb der Anstalt nach. In die neue Behandlungsabteilung sollen zehn Gefangene aufgenommen werden, welche alle wegen Sexualstraftaten, insbesondere wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Vergewaltigung vorbestraft sind und deshalb mehrjährige Haftstrafen zu verbüßen haben.
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